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Taberna Raetica

Eine „taberna“ (auch „ganea“ oder „caupona“) ist einfach gesagt ein römisches Wirtshaus.Wir von der Römergruppe des Archäologischen Vereins im Landkreis Freising e.V. haben uns vorgenommen, eine solche „taberna“ wie sie hier bei uns, in der römischen Provinz Raetien, um das Jahr 200 n.Chr. gegeben hat, nachzustellen. Wir hoffen damit der interessierten Öffentlichkeit einen kleinen Einblick in das Alltagsleben der damaligen Zeit bieten zu können.

Was war in einer römischen „taberna“ so geboten ?

Es wurde hauptsächlich Wein ausgeschenkt, entweder pur, mit Honig als „mulsum“, oder zusätzlich mit Gewürzen und weiteren Zutaten als „conditum“ oder „piperatum“ angesetzt.
Vor dem Genuß wurde der Wein erst durch ein Sieb gegossen und dann mit Wasser verdünnt. Wer unverdünnten Wein verlangte, galt als Trunkenbold oder als Barbar.
Auf der anderern Seite wurde den Wirten oft vorgeworfen, zu sehr zu verdünnen: „Wirt, daß du diesen Betrug büßen mögest. Uns verkaufst du Wasser und trinkst selber den guten Wein.“ (Graffito aus Pompeji)
In der kalten Jahreszeit wurde der Wein auch heiß, als Glühwein, angeboten.Es wurde auch das billigere Bier („cervesia“) und eventuell auch Met („hydromellum“) angeboten.

Das Angebot an Speisen war normalerweise eher überschaubar.
Eine sehr große Auswahl wäre z.B: Brot mit „moretum“(Schafskäse mit viel Knoblauch und Kräutern), verschiedene Käsesorten mit oder ohne „epityrum“(eine Art Olivendip) , Würste (u.a. „lucanicae“) und Schinken(„petaso“). Daneben könnte es noch einfache warme Gerichte gegeben haben wie z.B. Eintöpfe mit Getreide oder Hülsenfrüchten.
Es konnte aber auch passieren, daß die örtliche „taberna“ nur 1 oder 2 Gerichte zur Wahl hatte.

In die „taberna“ konnte man auch kommen, um eine (definitiv illegale !) Partie Würfel zu wagen oder sich im Hinterzimmer für wenige Asse zu vergnügen.

 
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Original in der Abteilung Römerzeit des Historischen Museums Regensburg

Was uns ein Relief einer Taberna aus Regensburg erzählt (von links nach rechts):

Die Wirtin („copa“) begrüßt einen (nicht mehr erhaltenen)Gast.

Der Wirt („caupo“) nimmt eine doppelhenklige Glasflasche mit trinkfertig gemischtem Wein von einem „monopodium“, einem Prunktisch mit einem einzelnen zentralem Fuß, der hier mit einem Tiger- oder Pantherkopf verziert ist. Tiger und Panther waren die Begleiter des Weingottes Bachus, somit als Dekor für eine Weinschenke sehr passend.

Ein weiterer Gast schickt sich an einer Kellnerin in einen durch einen geöffneten Vorhang in einen Nebenraum zu folgen. Er greift ihr mit der rechten an den Po und macht eine offenbar auffordernde Geste (linker Zeigefinger zeigt auf sein Auge). Sie blickt ihm ins Gesicht und macht sich zwischenzeitlich daran, den Vorhang aus dem Raffhalter zu nehmen, damit sie vor fremden Blicken ungestört ihrem Treiben nachgehen können.

 

Übersetzt in Worte würde die Werbung also bedeuten:

 gastfreundliches Lokal

gehobene Ausstattung

edle Weine

Erlebnisgastronomie