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Langenbach

Die Gemeinde Langenbach hat schon früh in der archäologischen Literatur einen guten Ruf erlangt. Er ist den Forschungen von Prof. Joseph Wenzl zu danken, der vor 100 Jahren bei der Erstellung der ersten Bodendenkmalliste ein paar interessante vorgeschichtliche Plätze entdeckte und wertvolle Funde barg. Besonders bekannt wurde der Ort Asenkofen, hoch über dem linken Isarufer gelegen, wo Wenzl einige Hügelgräber untersuchte. Dabei stieß er auf gut erhaltene, bronzezeitliche Gräber mit reicher Ausstattung. Berühmt geworden ist das Bernsteincollier aus einem der Gräber (Abb. 1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.: Bernsteincollier von Asenkofen, ca. 1500 v.Chr. 

 

 

 

Ein zweiter Schwerpunkt seiner Forschungen galt dem Ortsteil Rast von Langenbach. Von dort stammt eine gut erhaltene keltische Fibel.

 

 

 

 

 

 

 Abb.: Keltische Vogelkopffibel von Rast (ca. 100 v. Chr.)

 

In der Zeit nach 1978 war die Gemeinde Langenbach Ziel umfangreicher Forschungen zur Vor- und Frühgeschichte unter Leitung von Erwin Neumair und seinen Helfern. Eine Fülle von vor- und frühgeschichtlichen Fundstellen wurden  in Langenbach selbst, aber auch in den Ortsteilen Großenviecht, Asenkofen, sowie Ober- und Niederhummel entdeckt. Berühmtheit erfuhr die Terrasse zwischen Langenbach und Moosburg, die zur Flur von Niederhummel gehört. Dort entdeckten Anne und Erwin Neumair 1990 einen Siedlungsplatz der ältesten Bandkeramik (ca. 5500 v. Chr.). Dabei fanden die Mitglieder des Archäologischen Vereins Freising  neben mesolithischen Silexklingen Keramik mit bisher unbekannter Verzierung. Ihnen galt fortan besonderes Interesse von Spezialisten der Jungsteinzeit. Seit neuestem führte dort auch die School of History der Universität Cardiff, Wales, unter Leitung von Prof. A. Whittle Grabungen durch. Eine Flasche mit Mäanderverzierung und der Gravur eines Ziegenkopfes und ein Kumpf mit Widderhornverzierung sind die herausragendsten Funde von dort (Abb. 3/ 4 ). Verschiedene naturwissenschaftliche Institute  bearbeiten zur Zeit  das auf dem Feld über der Amperniederung geborgene Material.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb.: oben: Ältestbandkeramische Flasche von Niederhummel, ca. 5500 v.Chr., mit Gravur eines  Ziegenkopfes am Hals
unten: Kumpfartiges Gefäß mit Widderhornmotiv

Das Fundspektrum von Felderbegehungen im Gemeindegebiet von Langenbach umfasst auch Funde anderer Epochen der Jungsteinzeit, darüber hinaus auch aus der Bronzezeit und Römerzeit. Selbst frühmittelalterliche Funde wurden in Ober- und Niederhummel gemacht und sind Beweis für eine umfangreiche Siedlungstätigkeit  auf der Lössterrasse zwischen Isar und Amper ab der frühesten Jungsteinzeit vor über 7500 Jahren.