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Moosburg ganz anders
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Allershausen


Allershausen liegt im nordwestlichen Landkreis und weist verhältnismässig wenig archäologische Funde vor - wartet aber dafür mit einer Besonderheit auf, denn bei Unterkienberg konnte eine Keramikdeponierung aus der Glockenbecherkultur geborgen werden, sie ansonsten im Landkreis Freising bislang noch nicht nachgewiesen werden konnte.

Im Juni 1985 gelang es Erwin Neumair in einer zum Abbau freigegebenen Sandgrube, Befunde festzustellen. Daraufhin führte das alarmierte Bayerische Landesamt für Denkmalpflege dort kurzerhand eine Notgrabung durch.

In einer etwa 40 m x 45 m großen Fläche wurden neun grubenartige Mulden untersucht. In den Mulden fanden sich Reste von mehr als einem Dutzend zum Teil nahezu vollständig erhaltenen Gefäßen. Die Gefäße lassen sich eindeutig der späten Glockenbecherkultur zuordnen; sie gehören also in die zweite Hälfte des 3. Jt. v.Chr.
Im bayerischem Formengut dieser Zeit sind jedoch die plastischen Verzierungen auf der Gefäßschulter oder unterhalb des Henkelansatzes unbekannt.

Den Ursprung dieser Verzierungen müssen wir im östlichen Niederösterreich, Burgenland, in Westungarn und der Slowakei suchen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass auch die Unterkienberger Gefäße aus dem mittleren Donauraum stammen müssen. Die Unterkienberger Tassen und Schalen belegen auf alle Fälle Beziehungen zwischen dem südbayerischen Raum und Südosteuropa im Endneolithikum.

Von den endneolithischen Becherkulturen (Kultur mit Schnurkeramik, Glockenbecherkultur) kennen wir in Südbayern nahezu ausschließlich Bestattungen; Siedlungen und Deponierungen sind so gut wie unbekannt. Der Befund von Unterkienberg - mehrere Gruben mit nahezu vollständig erhaltenen Gefäßen - spricht eher für Deponierungen von Gefäßen als für Siedlungshinterlassenschaften. Wahrscheinlich wurden in den Gefäßen längst vergangene Getränke und Speisen (z.B. Getreide, Früchte) uns unbekannten Göttern oder verstorbenen Personen übergeben.